Handlungssicherheit und Gradlinigkeit in Veränderungsprozessen

23 October 2025
7 min

Von Führungskräften wird viel erwartet und gerade in Veränderungsprozessen sollen sie Sicherheit geben, ohne sie selbst zu haben!

Umbrüche zeichnen sich ja generell dadurch aus, dass man nicht genau weiß, wie das Endergebnis aussehen wird und ob die bisherigen Planungen sich umsetzen lassen und funktionieren. Daher kann Sicherheit nur über Verfahrenssicherheit hergestellt werden. Auf der Ebene der Vorgehensweisen im Veränderungsprozess brauchen Führungskräfte daher Handlungssicherheit . Sie entsteht durch Orientierung, Klarheit und Konsequenz und in der Treue zu Zielen und Werten – nicht zu verwechseln mit Starrheit - zeigt sich die Gradlinigkeit von Führungskräften u./o. -teams. Gute Führung in Veränderungsprozessen bedeutet, stabil im Kurs, aber flexibel im Vorgehen zu bleiben.

Um Handlungssicherheit und Gradlinigkeit in Veränderungsprozessen zu zeigen, sollten Führungskräfte daher gezielt an ihrer Kommunikation, ihrem Verhalten und ihrer Entscheidungsfähigkeit arbeiten. Zentrale Themen und Maßnahmen, die im Coaching und den Absprachen auf Führungsebene unterstützt werden können, sind:

1. Klare Vision und Zielorientierung vermitteln

  • Eine überzeugende Vision formulieren und konsequent kommunizieren.
  • Die strategischen Ziele des Veränderungsprozesses transparent machen.
  • Den Sinn und Nutzen des Wandels erklären – für das Unternehmen und die Mitarbeitenden

Ohne strategische Überlegungen, klare Ziele, machbare gemeinsam abgestimmte Umsetzungsschritte und glaubwürdige Kommunikation in Bezug auf Botschaften und Settings ist es als Führungsteam daher schwer erfolgreich zu steuern! Inwieweit die beteiligten Führungskräfte einheitlich vorgehen wird von Mitarbeitenden sehr genau beobachtet, so dass alle Vorbereitungsschritte für eine verläßliche gemeinsame Linie essenziell sind.

2. Konsistentes Verhalten zeigen

  • Entscheidungen konsequent an der Vision und den vereinbarten Zielen ausrichten.
  • Nicht zwischen kurzfristigem Druck und langfristigem Ziel hin- und herwechseln.
  • Vorbildfunktion wahrnehmen – „Walk the Talk“.

Diese Anforderungen setzen voraus, dass sich eine Führungskraft in den Wirkungen und Nebenwirkungen des eigenen Verhaltens realistisch einschätzt, sich selbst steuern kann und ggf. bereit ist, am eigenen Verhalten zu arbeiten.

3. Verlässliche Kommunikation

  • Regelmäßig, offen und nachvollziehbar kommunizieren – auch bei Unsicherheiten und kritischen Botschaften .
  • Bei Kursänderungen: Beweggründe transparent machen.
  • Widersprüche in der Kommunikation vermeiden.

Coaching bietet für diese Anforderungen die Möglichkeit,  mit Abstand zum Tagesgeschäft für anstehende Themen den passenden Kommunikationsstil und das adäquate Formate zu entwickeln und Mißverständnissen oder Widerständen gezielt vorzubeugen.


4. Entscheidungsfreude und Verantwortungsübernahme

  • Entscheidungen zügig, begründet und standhaft treffen.
  • Verantwortung für Ergebnisse übernehmen, auch bei Gegenwind.
  • Rückgrat zeigen bei kritischen Entscheidungen – aber offen bleiben für konstruktives Feedback.

5. Rahmen schaffen, in dem andere handeln können

  • Rollen und Verantwortlichkeiten klar definieren.
  • Mitarbeitende aktiv einbinden und befähigen.
  • Orientierung bieten, ohne Mikromanagement zu betreiben.

6. Umgang mit Widerstand und Emotionen

  • Widerstand ernst nehmen, aber nicht davon ablenken lassen.
  • Konflikte konstruktiv angehen, ohne das große Ziel aus den Augen zu verlieren.
  • Empathisch zuhören, aber Gradlinigkeit in der Umsetzung bewahren.

7. Reflexion und Anpassung ohne Beliebigkeit

  • Veränderungen regelmäßig überprüfen und aus Erfahrungen lernen.
  • Anpassungen klar begründen, ohne den Eindruck von Beliebigkeit zu erzeugen.
  • Kontinuität in den Prinzipien wahren – auch wenn sich die Maßnahmen ändern.